Die salzige Luft des Meeres in "Moby Dick", duftende Süßigkeiten in Charlies Schokoladenfabrik oder den heißen Wüstenstaub in "Lawrence von Arabien" im Kinosaal förmlich riechen können – das wäre die Idee von "Smell-O-Vision", einer in den 1960ern getesteten Technologie, gewesen. Die Idee kam beim Publikum nie an.
Wie und warum Medien, etwa das Fernsehen in den 1940 und 1950er Jahren, oder später das Internet es geschafft haben, sich einen fixen Platz im Alltag zu erobern, hat Univ.-Prof. Dr. Stefan L. Brandt, MA, in seiner Habilitationsschrift beschrieben. Der Berliner ist seit Februar 2013 am Institut für Amerikanistik der Karl-Franzens-Universität Graz tätig.
Brandt, ursprünglich in der Genderforschung verhaftet, studierte Amerikanistik, Politologie und Publizistik in Berlin, wo er auch dissertierte und habilierte. Er kann bereits auf zahlreiche Forschungs- und Lehraufenthalte zurückblicken: New York, London, Berkeley, Bochum sowie die Harvard University und die Uni Wien stehen auf der Liste. Neben bereits publizierten Werken – drei Monographien und vier Sammelbänden – ist er Verfasser zahlreicher Aufsätze zur amerikanischen Kino- und Fernsehkultur, zum ethnischen Anderssein im amerikanischen Stummfilm, Schwellenzuständen in der postmodernen Literatur sowie zum "Coolness-Faktor" bei Elvis Presley und Eminem. Seine aktuellen Forschungsgebiete sind die frühe US-amerikanische Bildungsliteratur, Grenzerfahrungen in der anglo-kanadischen Literatur, sowie transkulturelle urbane Räume.
Die Lehre ist dem Amerikanisten besonders wichtig: Gerne werden Vorschläge zu möglichen Seminarthemen seitens der Studierenden in Betracht gezogen. In der aktuellen Lehre finden sich auch deshalb zwei Seminare zu den Themen Film und Literatur, die von Studierenden vorgeschlagen wurden: "If You Can Make It There…: New York City in Literature and Film" und "Better Than the Book? Film Adaptations of American Literary Classics".