Forschungsprojekte
Amerikanische Literatur- und Kulturgeschichte mit Schwerpunkt auf Trans-/Nationalität und Raum
Der Arbeitsbereich verbindet zwei wesentliche Dimensionen der Amerikanistik. Einerseits untersucht er das Konzept der „Nation“ im Kontext von nationaler Identitätsbildung, kulturellem Austausch und verwandten Themen. Andererseits richtet er sein Augenmerk auf die Thematik des „Räumlichen“, sowohl im geografischen als auch emotionalen Kontext.
Die Projekte, die in diesem Forschungsbereich gebündelt sind, widmen sich einer Vielzahl von Themen und Diskursen. Sie tragen dazu bei, Fragen zur kulturellen Selbstmodellierung und nationalen Selbstdefinition im räumlichen Kontext zu erörtern:
a) Transnationale Formen der literarischen und kulturellen Repräsentation: Dieser Schwerpunkt befasst sich mit Themen wie transkultureller Ästhetik sowie mit dem transatlantischen und transpazifischen Austausch in Literatur und Kultur vor einem historischen Kontext.
b) Grenzen und Liminalität: Dieser Fokusbereich schließt die Analyse von US-amerikanischen Grenzregionen sowie liminalen Räumen in der amerikanischen Vorstellungswelt ein (insbes. Kontaktzonen, bewegliche Designs, etc.).
c) Mobilität: Dieser Unterbereich umfasst die Erforschung des interkulturellen Austauschs zwischen den Amerikas und anderen geopolitischen und kulturellen Regionen vor dem Hintergrund imaginierter oder realer Reiseerfahrungen.
d) Körperlichkeit: In diesem Fokusbereich werden Vorstellungen von Körperlichkeit als kultureller Praxis und deren Beziehung zum nationalen Raum sowie Phänomene der Verkörperlichung untersucht.
Die „Geschichte der Räume“, die durch diese Parameter erzählt wird, fungiert - in einem Foucauldianischen Sinn – einerseits als Dispositiv von Ideologien, mit denen Hegemonie manifestiert wird, andererseits als Vehikel des Widerstands, um vorherrschende Annahmen bezüglich der „Nation“ kritisch zu hinterfragen.
Arbeitsbereichsleiter:
Stefan L. Brandt ist Professor für Amerikanistik an der Universität Graz und kann auf eine herausragende akademische Karriere über mehrere Jahrzehnte zurückblicken. Neben seiner Position an der Universität Graz hatte er auch Forschungs- und Lehrverbindungen zu mehreren anderen Institutionen, darunter die FU Berlin, die Universität Siegen, die Università Ca’ Foscari, die University of Toronto und die Harvard University.
Brandt hat bedeutende Beiträge auf seinem Fachgebiet geleistet, wobei seine Arbeit eine Vielzahl von Themen in den Amerikanischen Kulturwissenschaften umfasst. Er hat vier Monografien verfasst, zuletzt Moveable Designs, Liminal Aesthetics, and Cultural Production in America since 1772 (Palgrave, 2022), und neun Anthologien (mit)herausgegeben, darunter Ecomasculinities: Negotiating New Forms of Male Gender Identity in U.S. Fiction (Lexington Books, 2019) und Electronic Wastelands? Information Management, Cultural Memory, and the Challenges of Digitality (special issue of AmLit – American Literatures, 2023). Er ist auch eines der Gründungsmitglieder der internationalen, qualitätsgestützten Zeitschrift AmLit – American Literatures und des europäischen Forschungsnetzwerks ‘Digital Studies’ (zusammen mit Frank Mehring und Tatiani Rapatzikou). Brandt arbeitet derzeit an einem Buchprojekt über die transatlantischen Ursprünge der US-amerikanischen Bildungsliteratur (Burgeoning Selves: Transatlantic Dialogue and Early American Bildungsliteratur, 1776-1860).
Weitere Informationen finden Sie unter: https://homepage.uni-graz.at/en/stefan.brandt/
Laufende Forschungsprojekte:
Kulturen des Austauschs: Transnationaler Dialog in der frühen amerikanischen Bildungsliteratur (1776-1860)
Dieses Forschungsprojekt untersucht die transkulturellen Kontexte der frühen amerikanischen Bildungsliteratur (Zeitspanne: von der amerikanischen Revolution bis zum Bürgerkrieg). Während die klassische Phase des amerikanischen Bildungsromans (seit den 1860er Jahren) bereits intensiv erforscht wurde, gibt es kaum Untersuchungen zu den Anfängen dieses wichtigen Genres. Erstaunlicherweise hat das Dogma des amerikanischen Exzeptionalismus lange Zeit die amerikawissenschaftliche Forschung geprägt. In Wirklichkeit ist der kulturelle und literarische Diskurs in den USA bereits immer tief in transnationale Praktiken eingebettet ist - in ein ›kulturelles Imaginäres‹, das am klarsten – mit Blick auf Paul Gilroys berühmte Formulierung – als ›mehrfarbiger Atlantik‹ bezeichnet werden kann, als vielfältiges Geflecht aus europäischen und afrikanischen Traditionen, die die Modi und den Inhalt der US-amerikanischen Kultur stark beeinflusst haben.
Das Hauptinteresse dieses Projektes liegt in der Frage, mit welchen Strategien die postrevolutionäre Phase in den USA ihr homogenes ›demokratisches Bildungsideal‹ etablieren konnte. Der Begriff ›Bildung‹ umfasst eine Vielzahl von Konditionen und Parametern, die frühzeitig in der amerikanischen Republik eine Rolle gespielt haben: die Gestaltung des Selbst, persönliche und kulturelle Reifungsprozesse und die Entwicklung einer urbanen Elite.
Inwieweit sind europäische Ideen in diesem neuen kulturellen Bild des amerikanischen Selbst enthalten? In welcher Weise geht Amerikas vielgepriesenes nationales Selbstbild tatsächlich auf transnationale Wurzeln zurück? Das Projekt lokalisiert den Prozess der amerikanischen Selbstkonstitution in einem dynamischen Konfliktfeld, das gleichzeitig von Exzeptionalismus und von transkulturellen Idealen geprägt ist sowie durch das Zusammenspiel einzelner Medien (Literatur, Malerei, Fotografie) und Subgenres (Verführungsroman, Gothic Novel, Schelmenroman, historisches Drama und Reiseromane).
Publikationen:
Brandt, Stefan L., Winfried Fluck, and Frank Mehring, eds. Transcultural Spaces: Challenges of Urbanity, Ecology, and the Environment in the New Millennium. Special issue of REAL: Yearbook of Research in English and American Literature, Vol. 26. Tübingen: Gunter Narr, 2010.
Brandt, Stefan L., Winfried Fluck, and Ingrid Thaler, eds. Transnational American Studies. Special issue of REAL: Yearbook of Research in English and American Literature, Vol. 23. Tübingen: Gunter Narr, 2007.
Forschung: Univ.Prof. Dr. Stefan Brandt
Kartographien des Liminalen: Topopoetik und Grenzräume in Nordamerika
»Cartographies of the Liminal« erforscht die Topopoetik von liminalen Räumen in Nordamerika. Welche Funktionen nehmen liminale Räume in der kollektiven amerikanischen Phantasie ein? Inwiefern ist die Vorstellung einer Grenzüberschreitung, die eng mit der Geschichte der Nation verknüpft ist (Stichwort: ›Frontier‹), auch für literarische und kulturelle Repräsentationen von zentraler Bedeutung? Die Vereinigten Staaten von Amerika sind aus einer zutiefst ›interkulturellen‹ Erfahrung hervorgegangen, der Immigration. Kuz nach ihrer ›Entdeckung‹ wurde die ›Neue Welt‹ zum Ziel für eine große Anzahl unterschiedlicher Gruppen, eine Art ›Paradies‹ jenseits des Atlantischen Ozean, aber entwickelt in der ›Alten Welt‹. Bis heute ist die U.S.-amerikanische Gesellschaft gleichermaßen von legaler und von illegaler Einwanderung geprägt, die sich weitgehend in den Metropolen konzentriert. Eine wichtige Anziehungsquelle für Einwanderer und Einwanderinnen waren zweifellos die riesigen Freiflächen der Nation, die laut der puritanischen Rhetorik praktisch danach verlangten, erobert und besiedelt zu werden. Diese Räume wurden jedoch niemals als reine oder völlig homogene, sondern immer auch als hybride Räume dargestellt, die zugleich eine Zwischenerfahrung von ›Zivilisation‹ und ›Wildnis‹ anboten. Dieses Paradoxon ist, wie das Projekt »Cartographies of the Liminal« betont, ein wesentlicher Schlüssel zu einem tieferen Verständnis von Amerika, da die Nation darin als liminaler Körper konstruiert wird. Vom Namen eines männlichen Forschers abgeleitet, steht der Begriff ›Amerika‹ bereits für das Angebot einer Integration über die Grenzen des Geschlechts hinaus. Dieses Bild einer gruppenübergreifenden Inklusion wurde später auch auf die Bereiche ›Race‹ und ›Class‹ im literarischen und kulturellen Imaginären der Nation übertragen und verheißt damit - zumindest symbolisch – die Möglichkeit einer egalitären Gemeinschaft, in der alle Mitglieder gleiche Chancen auf Mobilität und persönliche Entwicklung erhalten. Doch während die dominante Rhetorik Amerika als homogene Einheit (›The Promised Land‹, ›God’s Country‹) präsentiert, ist die US-Kultur als Ganzes in der Tat ein komplexes und hybrides Netzwerk, das aus widersprüchlichen und facettenreichen Diskursen und Bewegungen, sogenannten »dynamischen Verbindungen« (Bruno Latour) besteht, in denen Machtstrukturen, Ideologien und Umweltfaktoren verknüpft sind.
Diesem Paradoxon möchte Stefan L. Brandts Monographie-Projekt »Moveable Designs: Liminal Identities and the U.S. Cultural Imaginary« auf den Grund gehen, indem er die Faszination mit dem ›Transkörper‹ bis in die frühen Jahre der amerikanischen Kultur zurückverfolgt, als Phillis Wheatley und andere AutorInnen in Bildern der mythischen Figur ›Columbia‹/›America‹ schwelgten, die zugleich männlich und weiblich, übersinnlich und materiell, zivilisiert und wild erschien. Solche Parameter der Grenzüberschneidung haben zentrale Texte der amerikanischen Bilderwelt beeinflusst, von Walt Whitmans demokratischen Visionen einer kosmischen Einheit bis hin zur modernistischen Konzeptualisierung von ›Race‹ als performativer Kategorie und Identität als einer Art ›astronautischer Subjektivität‹, die zwischen einer Vielzahl von Identitätsoptionen oszilliert. Die »beweglichen Entwürfe« aus dem Titel des Buchprojekts deuten darauf hin, dass das amerikanische kulturelle Imaginäre in einem Spiel mit Zugehörigkeiten und Identitätsverhandlung verankert ist. Ein weiteres Beispiel ist die Verhandlung von struktureller Ambiguität als Schlüsselmuster der Realitätskonstruktion, was sich in den Fiktionen von Henry James und Thomas Pynchon beobachten lässt. So gesehen, ist das amerikanische Selbst als grundsätzlich ›liminal‹ konzipiert, da es an eine Reihe von oppositionellen Diskursen angrenzt und sich bemüht, diese unter dem Deckmantel der Homogenität (»E Pluribus Unum«) zu vereinen.
Alle Teilprojekte eint der Gedanke, dass kulturelle Identitäten durch Grenzzonen geformt und verhandelt werden können. Das gemeinsame Projekt möchte die materiellen und symbolischen Topographien Nordamerikas skizzieren, wobei sie sich auf die kulturellen Implikationen konzentrieren, die aus Grenzregionen und anderen imaginären Räumen des ›Dazwischen‹ in der amerikanischen und kanadischen kulturellen Praxis stammen. Das Thema der liminalen Erfahrungen wird mit Hilfe von ökokritischen und sozio-anthropologischen Ansätzen mit Blick auf ihre ästhetischen und kulturhistorischen Dimensionen hin untersucht.
Publikationen:
Brandt, Stefan L. »TransAmerica? Cultural Hybridity and Transgendered Desire from the Colonial Era to Modernity«. In: Trans/American, Trans/Oceanic, Trans/lation: Issues in International American Studies. Hrsg. João Ferreira Duarte, Marta Pacheco Pinto, & Susana Araújo. Cambridge, UK: Cambridge Scholars Publishing, 2010, 247-261.
Brandt, Stefan L. »›Not a puzzle so arbitrarily solved‹: Queer Aesthetics in Alice Munro's Short Fiction«. Zeitschrift für Kanadastudien. 36 (2016): 28-41.
Forschung: Univ.Prof. Dr. Stefan Brandt
Mobilität und transnationale Reiseliteratur
Reisen ist ein intimer Bestandteil der menschlichen Existenz, der kulturellen Austausch durch Beobachtung und Interaktion mit sich bringt. Es lädt uns ein, zu erkennen, dass wir über unsere Zugehörigkeit zu unserer eigenen Nation hinaus auch durch unsere gemeinsame Menschlichkeit und die globale Gemeinschaft miteinander verbunden sind. Um uns selbst wirklich zu verstehen, müssen wir eine neue Perspektive auf das Leben annehmen, in der Kulturen verschmelzen und sich zu einer Beziehung verbinden. In der heutigen globalisierten Welt stellt die Praxis des Reisens, der Mobilität und des interkulturellen Kontakts die Politik der Unterschiede und die homogenisierenden Perspektiven des Weltstaats heraus. Diese ‚Offenheit für die Welt‘ (Appiah) ermöglicht es uns, die vielfältigen Kulturen um uns herum zu schätzen und unsere eigenen Identitäten in Bezug zu anderen und ihren ethnolinguistischen Hintergründen zu entdecken. Durch die Auseinandersetzung mit Unterschieden können wir kulturelle Verbindungen schaffen, die Zeit und Raum überdauern und Subjektivität in den Dialog einbringen.
Internationale Reisende strömen seit Jahrhunderten in die Amerikas, angezogen von ihren vielfältigen Kulturen, natürlicher Schönheit und reichen Geschichte. Von den antiken Inka-Ruinen von Machu Picchu bis zu den lebhaften Straßen von New York City bieten die Amerikas eine Vielzahl von Erlebnissen für Reisende. Eines der beliebtesten Ziele für internationale Reisende ist die Vereinigten Staaten. Mit seiner riesigen Größe und kulturellen Vielfalt bietet die USA für jeden etwas, von den Stränden Kaliforniens bis zu den Wäldern von Maine. Besucher können die Aufregung des Times Square in New York City, die natürliche Schönheit des Grand Canyon in Arizona oder die historische Bedeutung von Washington, D.C. erleben. Ein weiteres beliebtes Ziel für internationale Reisende ist Kanada, ein Land, das einige der atemberaubendsten Naturlandschaften der Welt bietet, von den Rocky Mountains bis zu den weiten Flächen des kanadischen Schilds. Auch Mittel- und Südamerika bieten eine Fülle von Erlebnissen für internationale Reisende. In Mittelamerika können Besucher die antiken Ruinen von Tikal in Guatemala erkunden, an den Stränden von Costa Rica entspannen oder die lebendige Kultur von Mexiko-Stadt erleben. Südamerika beherbergt einige der weltweit ikonischsten Destinationen, darunter der Amazonas-Regenwald, die Galapagosinseln und die Anden. Die Amerikas sind reich an Symbolik, die von internationalen Reisenden geschätzt wird. Beispiele hierfür sind der Weißkopfseeadler, die Freiheitsstatue, die Mayapyramiden, die Niagarafälle, das Hollywood-Zeichen, die Golden Gate Bridge und der Karneval in Rio.
Es befinden sich derzeit mehrere Projekte in der Planungsphase, die das weitreichende Gebiet der mit den Amerikas verbundenen transnationalen Reiseliteratur zu erforschen. Diese Vorhaben werden Untersuchungen setzen sich gleichermaßen mit transatlantischen wie transpazifischen Austauschrouten auseinander. Das übergeordnete Ziel dieser Projekte besteht darin, in die komplexen Erzählungen und kulturellen Schnittstellen einzutauchen, die sich entfalten, wenn Individuen zwischen den Amerikas und Regionen wie Asien, Europa und Afrika reisen. Indem wir diese globalen Wege als dynamische Kontaktzonen (Pratt) betrachten, streben wir danach, das reiche Geflecht von Erfahrungen und Austauschen zu beleuchten, die die transkontinentale Reiseliteratur prägen.
Quelle: Kwame Anthony Appiah. Cosmopolitanism: Ethics in a World of Strangers. New York/London: Norton, 2006, 5.
Publikationen:
Brandt, Stefan L. “Travelling Literature – Lady Bose, Tagore, and the Aesthetics of Transculturality.” Upcoming essay with Routledge.
Brandt, Stefan L., Winfried Fluck, and Frank Mehring, eds. Transcultural Spaces: Challenges of Urbanity, Ecology, and the Environment in the New Millennium. Special issue of REAL: Yearbook of Research in English and American Literature, vol. 26. Tübingen: Gunter Narr, 2010.
Brandt, Stefan L., Winfried Fluck, and Ingrid Thaler, eds. Transnational American Studies. Special Issue of REAL: Yearbook of Research in English and American Literature, vol. 23. Tübingen: Gunter Narr, 2007.
Forschung: Univ.Prof. Dr. Stefan Brandt
Körper- und Leibeswissenschaften
Folgt man Ansätzen aus der Phänomenologie (Husserl, Merleau-Ponty), so können alle vorhandenen Phänomene der materiellen Welt nur durch den Körper wahrgenommen und realisiert werden. Folglich ist der Körper unser Hauptinstrument, um unsere Umwelt zu verstehen und alle ihre Erscheinungsformen zu vergegenwärtigen. Zugleich wird der ›Körper‹ häufig auch als Metapher verwendet, um Hauptdiskurse in der amerikanischen Sozialpraxis und sogar der Politik zu verhandeln und zu visualisieren. In der Tat wurden entscheidende Perioden der amerikanischen Kulturgeschichte, wie die Rekonstruktionszeit und die Progressive Ära, - mit Hilfe von Körpermetaphern versinnbildlicht. Thomas Eakins‘ Darstellungen von chirurgischen Operationen oder muskulösen Sportlern tragen den Geist der damaligen Zeit ebenso in sich wie die spätviktorianischen Karikaturen von Teddy Roosevelt, der seine Vorstellungen vom neuen Imperialismus quasi ›mit der Keule‹ auf die politische Praxis Amerikas überträgt, oder die rituellen Darstellungen des ›muskulösen Christentums‹ seit den 1880er Jahren. Seit dem Aufkommen der Postmoderne ist der Körper zum Inbegriff von Diskussionen über kulturelle Vielfalt, die Fluidität von sozialem Geschlecht und zu die Potentiale geschlechtlicher Grenzübergänge geworden.
Publikationen:
Stefan L. Brandt, Frank Mehring, and Tatiani G. Rapatzikou, eds. Body Politics in North American Literary Fictions. AmLit – American Literatures, vol. 3, no.2, 2023. https://amerikanistik.uni-graz.at/en/research/research-areas/transnationality-and-space/. DOI: 10.25364/27.3:2023.2.0. Gen. eds. S.L. Brandt, B. Buchenau, D. Izzo, P. McGowan, F. Mehring, M. Peprnik, T.G. Rapatzikou, and I. Tskhvediani.
Brandt, Stefan L. The Culture of Corporeality: Aesthetic Experience and the Embodiment of America, 1945-1960. Heidelberg: Winter, 2007.
Brandt, Stefan L. and Astrid M. Fellner, eds. Making National Bodies: Cultural Identity and the Politics of the Body in (Post-)Revolutionary America. Trier: WVT, 2010.
Brandt, Stefan L. »›One of Those Guys in the Movies‹: Juvenile Rebellion and Carnal Subjectivity in J.D. Salinger’s The Catcher in the Rye«. Polish Journal for American Studies 10 (2016): 49-64.
Brandt, Stefan L. »Scale, Media Transfer, and Bodily Space in ›Giant Movies‹ of the Fifties«. Transmediality and Transculturality. Hrsg. Nadja Gernalzick & Gabriele Pisarz-Ramirez. Heidelberg: Carl Winter Verlag, 2013, 349-367.
Forschung: Univ.Prof. Dr. Stefan Brandt
Literatur und Krieg
Das Projekt unternimmt eine systematische Analyse der literarischen Diskurse in der U.S. Kriegsliteratur vom 2. Weltkrieg bis zum Irakkrieg, wobei die dominanten Strukturen in den Kontext des amerikanischen „Schreibens vom Krieg“ seit der Kolonialzeit und der Indianerkriege des frühen 17. Jahrhunderts eingebettet werden. Schwerpunkte liegen auf der literarischen (Romane, Kurzgeschichten, Gedichte) und filmischen (Dokumentationen, Spielfilme) Gestaltung der Kriegserlebnisse in den USA, geschlechterspezifischen Eigenarten gilt besonderes Interesse. Zu den diskutierten AutorInnen zählen u. a. John Briley, Willa Cather, John Del Vecchio, William D. Ehrhart, Susan Fromberg-Schaefer, John Hawkes, Joseph Heller, Ernest Hemingway, John Hersey, Norman Mailer, Bobbie Anne Mason, Robin Moore, Tim O‘Brien, Irwin Shaw, und Kurt Vonnegut. Ebenso untersucht werden Filme wie z. B. American Sniper, Born on the 4th of July, Flags of Our Fathers, Letters from Iwo Jima, Lioness, Miracle at Santa Anna, Poster Girl, First Blood. Part I, The Hurt Locker, and Where Soldiers Come From.
Liliia Makalas Dissertationsprojekt: "Battles of the Uncanny: Gothic Subtexts in U.S. War Literature and Cinema" - Details folgen
Publications:
Brandt, Stefan L. “A Farewell to the Senses? Hemingway, Remarque, and the Aesthetics of World War I.” North America, Europe and the Cultural Memory of the First World War. Ed. Martin Löschnigg. Heidelberg: Winter Verlag, 2015. 215-225.
Hölbling, Walter. “Vorstellungen von Krieg und Frieden in der US-amerikanischen Romanliteratur.” LiTheS (Sonderheft “Krieg, Mythos und Literatur“) 10 (2014): 80-99.
Hölbling, Walter. Fiktionen vom Krieg im neueren amerikanischen Roman. Tübingen: Narr, 1987.
Forschung: Ao.Univ.-Prof.i.R. Mag. Dr.phil. tit.Univ.-Prof. Walter Hölbling; Univ.Prof. Dr. Stefan Brandt; Makala, Liliia, M.A.
Bösewichte in Film und Fernsehen
Lisa Bucheggers Dissertationsprojekt "'You Want Me to Be the Bad Guy?' - The Construction of the Villain in American Film and Television" - Details folgen
Forschung: Buchegger, Lisa, BA. BA. MA.
Literatur und Intermedialität in Musik, Filmen und Videospielen
Philip Steiners Dissertationsprojekt „The Dance of the Media: Literary Features in Music, Film and Video Games, and the Evolution of Intermediality“ beleuchtet die komplexe Beziehung zwischen Literatur und anderen Medien. In dieser Arbeit wird aufgezeigt, wie intermediale Verweise auf literarische Werke sowie literarische Merkmale und Funktionen in Musik, Filmen und Videospielen für eine Vielzahl von Zwecken eingesetzt werden können, insbesondere im Hinblick auf Narrativität, Weltenbildung, Immersion und die Vermittlung philosophischer Ideen. Philip Steiner untersucht diese Phänomene in nordamerikanischen Medien mit einem Fokus auf die Genres der Metal-Musik, des Metakinos sowie Fantasy- und Sci-Fi-Videospiele.
Publikationen:
Steiner, Philip. "Modern Hard SF: Simulating Physics in Virtual Reality in Cixin Liu’s The Three-Body Problem". Vol 46, No 3 (2022): Beyond Language: Intermediality and Multimodality in Literature and Literary Studies (Guest Editors: Dominika Bugno-Narecka, Heidrun Führer & Miriam de Paiva Vieira). Lublin: Lublin Studies in Modern Languages and Literature. pp. 57-66. https://journals.umcs.pl/lsmll/article/view/13674
Steiner, Philip. "Disability in Science Fiction Literature: A Reflection on Technology and Mental Disa-bilities". Vol 3 No 2: Disability Studies Special Issue. Washington DC: Museum of Science Fiction, 2019. pp. 20-22. https://publish.lib.umd.edu/? journal=scifi&page=issue&op=view&path%5B%5D=26
Steiner, Philip. “The Price of Virtual Utopia: Ready Player One as American Dream and Dystopian Night-mare". AmLit-American Literatures Journal. (Veröffentlichung im April 2024)
Forschung: Steiner, Philip, Mag.phil., BA MA
Transnational Dialogues: Bridging Continents Towards a Global Vision
Lecture series organized by Prof. Dr. Stefan L. Brandt and Dr. Saptarshi Mallick – University of Graz, Research Area for American Literary and Cultural History with a Focus on (Trans)Nationality and Space
The lecture series “Transnational Dialogues: Bridging Continents Towards a Global Vision,” launched in May 2024, serves as a tribute to Gurudev Rabindranath Tagore’s enduring global legacy. Tagore, the Nobel Prize-winning polymath from Bengal, etched his name on the world stage through his brilliance as a poet, writer, playwright, composer, philosopher, social reformer, and painter, captivating minds across continents and generations.
Spearheaded by the Research Area “American Literary and Cultural History with a Focus on (Trans)Nationality and Space” at the Department of American Studies, this lecture series aims to delve into the profound relevance of Tagore’s works and philosophy within the framework of Transnational American Studies. Tagore’s transformative journey to America in 1916 was a watershed moment. His impassioned lectures, collected in the influential publication Nationalism (1917), sounded a warning against the perils of nationalism while advocating for global unity and peace. Tagore’s liberal humanism and modernity align him with key figures of American thought and art such as Ralph Waldo Emerson, Walt Whitman, and Henry David Thoreau, rendering him pertinent to the Humanities, particularly in Transnational American Studies. Beyond rhetoric, Tagore’s vision materialized in Santiniketan, the abode of peace, envisioned as a universal sanctuary for humanity.
“Transnational Dialogues” endeavors to establish Tagore Studies as an integral component of Transnational American Studies. The foundations of Tagore’s ideas and works—freedom, creativity, syncretism, and mutual respect—provide a framework for a world connected through fellowship, mutual respect, and understanding. Tagore’s conviction towards truthfulness, compassion, and empathy for fostering amicable livelihoods among nations towards sustainable existence makes him a relevant figure for our time. By exploring Tagore’s insights and visionary ideals, particularly regarding transnationality, intellectual freedom, and universalism, this series aims to foster a deeper understanding of interconnectedness, cultural exchange, and the pursuit of global harmony. We invite you to join us on this journey as we bridge continents and cultivate a shared vision for a more inclusive and compassionate world.
Themes to be explored include:
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Universalism: Rejecting narrow nationalism, Tagore emphasized the interconnectedness of humanity beyond borders, cultures, and religions.
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Spiritual Humanism: Rooted in spirituality yet inclusive and humanistic, Tagore advocated for the development of human potential and dignity.
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Harmony with Nature: Tagore's profound appreciation for nature extended to viewing it as a source of inspiration, beauty, and spiritual nourishment.
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Education: Tagore championed holistic education, aiming at nurturing physical, mental, and spiritual faculties, exemplified by Visva-Bharati University.
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Art and Literature: Tagore believed in the transformative power of art and literature as mediums for expressing universal truths and emotions.
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Freedom and Individuality: Advocating for both political and personal freedom, Tagore emphasized individuality and creativity while opposing oppression.
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Critique of Materialism: Tagore criticized materialism, advocating for a balanced approach valuing inner fulfillment over external success.
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Social Reform: Deeply concerned about social issues, Tagore advocated for social reform and a more just and equitable society based on compassion and mutual respect.
Abgeschlossene Forschungsprojekte:
Urbane Räume in der amerikanischen Literatur und Kultur
Darstellungen amerikanischer Städte sind schier allgegenwärtig in der Populärkultur – in einem Ausmaß, dass wir die Vereinigten Staaten als eine riesige Stadt vor unserem geistigen Auge haben, die sich aus Fragmenten aus Filmen, Fernsehserien, Musikvideos, Computerspielen und Werbebildern zusammensetzt.
Publikationen:
Fantastic Cities: American Urban Spaces in Science Fiction, Fantasy, and Horror. Ed. with Michael Fuchs & Stefan Rabitsch. Jackson: Univ. of Mississippi Press. 2021.
Brandt, Stefan L. “The City as Liminal Space: Urban Visuality and Aesthetic Experience in Postmodern U.S. Literature and Cinema.” Amerikastudien – American Studies 54.4 (2009): 553-581.
Brandt, Stefan L. “Open Doors, Closed Spaces: The Transatlantic Imaginary in American City Writing from Post-Revolutionary Literature to Modernism.” Cities and the Circulation of Culture in the Atlantic World: From the Early Modern to Modernism, edited by Leonard Van Morzé & Elizabeth Fay, Palgrave, forthcoming in 2017.
Brandt, Stefan L. “Open City, Closed Space: Metropolitan Aesthetics in American Literature from Brown to DeLillo.” Transcultural Spaces: Challenges of Urbanity, Ecology, and the Environment in the New Millennium, edited by Stefan L. Brandt, Winfried Fluck, and Frank Mehring. Narr, 2010, 121–144.
Fuchs, Michael. “‘Is it beautiful? Or is it ugly?’ The Noir Tradition, Urban Affect, and the Monstrosity of Los Angeles in The Wizard of Gore.” Urban Noir: New York and Los Angeles in Shadow and Light, edited by Cynthia J. Miller & James Ward, Rowman & Littlefield, forthcoming in 2017.
Fuchs, Michael. “Of Roaches, Rats, and Man: Pest Species and Naturecultures in New York Horror Movies.” Space Oddities: Difference and Identity in the American City, edited by Stefan L. Brandt & Michael Fuchs, LIT, forthcoming in 2017.
Fuchs, Michael. “Playing Good Cop ... or Bad Cop? Exploring Hyperreal Urban Spaces in L.A. Noire.” A Dark California: Essays on Dystopian Depictions in Popular Culture, edited by Katarzyna Nowak-McNeice & Agata Zarzycka, McFarland, forthcoming in 2017.
Science Fiction und die amerikanische Identität
Obgleich die Eroberung des Mondes bereits seit den 1820ern die Vorstellung der Amerikaner*innen beflügelte, wurde sie erst in den späten 1960ern Realität. Während dieser Zeit nutzten Science-Fiction und Fantasy die Faszination mit den „new frontiers“ des Weltalls und entwickelten sich zu bedeutenden Mitteln kultureller Selbstdefinition. Seit dem Entstehen des Genres hat sich Science-Fiction der Konzeption alternativer Welten verschrieben, die – wie die Neue Welt im Zeitalter der Entdeckungen – die Massen aufgrund ihres transgressiven Potentials faszinieren und uns dazu ermutigen, Grenzen zu durchbrechen und in neue Sphären vorzustoßen.
Publikationen:
Brandt, Stefan L. »Astronautic Subjects: Postmodern Identity and the Embodiment of Space in American Science Fiction«. In: Gender Forum 16 (Issue »Gender Roomours II: Gender and Space«) (Winter 2006/07) <http://www.genderforum.org/fileadmin/ archiv/genderforum/space2/article_brandt.html>.
Fuchs, Michael. “Of Roaches, Rats, and Man: Pest Species and Naturecultures in New York Horror Movies.” Space Oddities: Difference and Identity in the American City, edited by Stefan L. Brandt & Michael Fuchs. LIT, forthcoming in 2017.
Rabitsch, Stefan. Star Trek’s Secret British History: Setting Sail in Space with Horatio Hornblower. Jefferson, NC: McFarland, forthcoming in 2017).
Rabitsch, Stefan. “‘And yet, everything we do is usually based on the English’: Sailing the mare incognitum of Star Trek’s Transatlantic Double Consciousness with Horatio Hornblower.” Science Fiction Film and Television 9.3 (2016): 439–472.
Rabitsch, Stefan, Brown John, Martin Gabriel, and Wilfried Elmenreich, eds. Set Phasers to “Teach”! Star Trek at University. Leiden: Springer, forthcoming in 2017.