Von den „Waltons“ bis zur „Big Bang Theory“, von Stummfilmstars über die Goldene Ära Hollywoods bis zu aktuellen Produktionen der Traumfabrik: Das und noch vieles mehr finden Freunde der amerikanischen Film- und Fernsehunterhaltung im Medienarchiv des Instituts für Amerikanistik. In der Attemsgasse 25 im Dachgeschoß befindet sich die Sammlung, die sich seit ihren Anfängen als institutsinternes Archiv in den 1990-Jahren zur größten Ausleihbibliothek amerikabezogener Filmmaterialien in Europa gemausert hat: Rund 6.300 DVDs, Blu-rays und Videokassetten laden zum Stöbern und Staunen ein.
Dafür muss man weder zwingend Anglistik/Amerikanistik studieren noch MitarbeiterIn des Instituts sein, betont Univ.-Prof. Dr. Stefan Brandt: „Wir sind derzeit noch in der Aufbauphase und freuen uns über reges Interesse von anderen Instituten und externen Einrichtungen. Auch möchten wir gerne über Kooperationen und Anregungen unseren Bestand kontinuierlich erweitern und nach den Bedürfnissen und Interessen der BenutzerInnen gestalten.“ Das Archiv kann mit dem Suchportal der UB Graz durchforstet werden. Alles, was Interessierte dann für die kostenlose Entlehnung (bis zu 7 Tage) benötigen, ist ein Bibliotheksausweis.
Die Bandbreite des Archivs ist bewusst groß angelegt: Von Klassikern des amerikanischen Stummfilms bis hin zu Oscar-gekrönten Meisterwerken, von Fernsehserien der Populärkultur wie „Unsere kleine Farm“ oder „Gilmore Girls“ über Independent-Produktionen bis hin zu Dokumentarfilmen und aktuellen Blockbustern reicht die Palette. Brandt und seine MitarbeiterInnen Dimitri Kaufmann und Andrea Kreditsch orientierten sich bei der Anschaffung am Standardwerk „American Film Legacy“ und gingen dabei akribisch vor: „Das Archiv ist nach Genres sortiert, zum Beispiel haben wir Politics & Social Criticism, African American, Film Noir oder Slapstick & Screwball Comedy“, erklärt Kreditsch. Aber auch nicht englischsprachige Filme, die Amerika zum Thema haben, finden sich in der Sammlung, wie etwa der Luis-Trenker-Streifen „Der verlorene Sohn (1934)“, der teilweise in New York City spielt. Die übersichtliche Gestaltung des Archivs erlaubt gleichzeitig, auch in andere Abschnitte hinein zu schnuppern und sich inspirieren zu lassen.
Lehrende, die in ihren Vorlesungen und Seminaren auf Filmmaterialen zurückgreifen möchten, finden ebenfalls umfassende Unterstützung bei der Erstellung eines Semesterhandapparats. Studierende können zudem mit Wunschlisten bekannt geben, was neu angeschafft werden soll. Dass das Archiv seit 2013 ständig wächst, ist durch die finanzielle Unterstützung des Instituts sowie der amerikanischen Botschaft möglich. „Natürlich freuen wir uns aber über jede einzelne DVD oder Blu-ray, die uns hier gespendet wird“, unterstreicht Kaufmann. Wer dem Archiv etwas schenkt, kann sich mit einem „Gave film!“-Sticker auf der DVD-Hülle verewigen.
Das Medienarchiv ist von Montag bis Freitag entweder vormittags oder nachmittags geöffnet.
Die genauen Zeiten sowie weitere Informationen gibt es auf:
http://amerikanistik.uni-graz.at/de/medienarchiv